Ohne Glaubhaftigkeit kein Asyl – so lautet der Grundsatz der Schweizer Behörden bei der Behandlung von Asylgesuchen. Die Analyse der Glaubhaftigkeit ist im Asylverfahren von zentraler Bedeutung. Die Mehrzahl der Asylgesuche lehnt das Staatssekretariat für Migration (SEM) aufgrund der mangelnden Glaubwürdigkeit ab. In ihrem neuen Fachbericht „Glaubhaftigkeit im Asylverfahren“ zeigt die SBAA anhand von dokumentierten Fällen die Kriterien und Anforderungen an die Glaubhaftmachung der Asylgründe und die damit verbundenen Schwierigkeiten auf.
Von den asylsuchenden Personen wird erwartet, dass sie möglichst präzise, detailliert und widerspruchsfrei ihre Asylgründe erzählen, ihre Schilderungen plausibel sind und der allgemeinen Lebenserfahrung entsprechen. Diese Anforderungen sind jedoch oft zu hoch und die Beurteilung beruht oftmals auf subjektiven Einschätzungen der Befragenden. Der Fachbericht zeigt auf, wie das Kriterium der Glaubhaftigkeit insbesondere verletzliche Personengruppen wie traumatisierte Menschen und Minderjährige benachteiligt.
Als Illustration dienen Auszüge aus den Texten der Spoken Word KünstlerInnen Renato Kaiser, Fatima Moumouni, Daniela Dill und Meloe Gennai. Sie traten an unserer Jubiläumsveranstaltung „Einspruch! Spoken Word performt Migrationsgeschichten“ im vergangenen September auf und verwendeten für ihre künstlerische Darstellung von der SBAA dokumentierte Fälle. Zudem beschreiben die beiden Jurist*innen Alexandra Büchler und Tarek Naguib die Entwicklungen des Asyl- und Ausländerrechts der letzten zehn Jahre und schauen kritisch auf die Veränderungen.
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Der Fachbericht kann auch als Broschüre bestellt werden. Kosten: CHF 5.- plus Porto. Senden Sie eine E‑Mail an info@beobachtungsstelle.ch.